Für die Kinder hat der Tag bestens angefangen, da doch noch genügend Zeit war, um ein Kettcar auszuleihen und den Campingplatz damit zu erkunden. Teilweise sogar zu viert. Wir haben die Zeit genutzt, alles für die Weiterreise fertig zu machen und den Tag zu planen.
Da schon vorab klar war, dass die Strecke heute zu 99% eben verläuft, haben wir beschlossen Elea die Chance zum Selbstfahren zu geben. Durch den zweiten Hänger, der ja im Moment leer mitfährt, hatten wir Platz, um das Fahrrad einzuladen, sobald sie müde wird.
Ein kleines Highlight hatten wir direkt am Parkplatz vor dem Campingplatz. Dort war ein netter Cache versteckt, den wir noch kurz gesucht, entdeckt und geloggt haben. Danach ging es fröhlich Richtung Norden weiter. Rebekka und mein Vater machten sich unterdessen von Bielefeld aus wieder mit dem Auto auf den Weg zu uns.
Die Route heute war klasse. Zu einem Großteil Radwege und fast immer in Wesernähe. Besonders begeistert waren die Kinder vom Durchfahren der Porta Westfalica.
Die bewaldeten Hügel rechts und links mit dem Taldurchlass in die Ebene ist sehr beeindruckend. Bei Minden überquerten wir die Weser auf einer schönen Bogenbrücke und kurz darauf trafen wir meine Verwandtschaft. Das Auto blieb in Minden und wir radelten gemeinsam weiter Richtung Stolzenau. Unterwegs kreuzten wir die Weser-Schleuse und ihre Kanäle und fuhren weiter am Flussufer entlang. Durch den Sonntag war es recht voll auf dem Radweg, aber das Wetter war toll, Elea fuhr begeistert und mit zügigem Tempo voran und auf dem Fluss gab es immer wieder was zu sehen. Beispielsweise die ersten Möwen! Das Meer rückt langsam näher. :)
Bei Sehen und Staunen verging die Zeit wie im Flug. Nur aufpassen musste man trotzdem höllisch, da Elea immer mal spontane Pausen einlegte und wir deshalb einige Beinah-Auffahr-Unfälle hatten. Bis mein Vater im hohen Bogen vom Rad flog, als mal wieder alles plötzlich zum Stehen kam. Der Finger ist zum Glück nicht gebrochen, aber einen gehörigen Schreck haben wir alle bekommen. Von da an ging es etwas gesitteter zu.
Irgendwann unterwegs überquerten wir mal wieder eine Landesgrenze. Dieses Mal die zu Niedersachsen. Wahrscheinlich haben wir sie sogar zweimal gekreuzt, da wir es immer an der wechselnden Farbe der Radwegbeschilderung sahen. NRW war rot, Niedersachsen, wie bei uns in Hessen, grün.
Kurz vor Stolzenau stießen wir auf einen Zapfhahn mit Trinkwasser, installiert extra für Wanderer und Radfahrende. Da fast alle unsere Flaschen leer waren, hat uns das natürlich riesig gefreut.
Nach nochmal sechs zähen Kilometern, da mittlerweile alle müde waren, erreichten wir den neuen Campingplatz an der Weser. Und es ist unfassbar: Elea ist die gesamte Strecke selbst gefahren! Knapp 48 Kilometer. Zwar alles gerade Strecken, aber mit dem kleinen Rad und völlig ungeübt eine Leistung, mit der niemand von uns gerechnet hätte. Bin so stolz auf meine kleine Rennfahrerin!
Mittlerweile haben wir einen ganzen Tag Vorsprung zu unserer Fahrtenplanung und werden deshalb morgen einfach mal einen Tag Pause genießen. Die Ruhe und Erholung haben sich auf jeden Fall alle sehr verdient.
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Judith (Dienstag, 16 August 2022 08:57)
Wie schön, dass ihr mal Pause macht, das habt ihr Euch verdient. Ich war kürzlich auch in der Gegend, da mein letzter Kunde in Wietmarschen Lohne sein Head Quarter hatte. In the middle of nowhere, aber wunderschön. Mein Hotel war direkt am Weserbogen, neben einem Campingplatz und wunderschön. Genießt Euren freien Tag. LG Judith